Was passiert mit der Kuh?

In den ersten 10 Tagen nach der Kalbung wird die Kuh auch als „Fresh Cow“ bezeichnet – und damit einer eigenen Gruppe zugeordnet. Aus gutem Grund, denn in dieser Zeit ist sie enormen Belastungen ausgesetzt und bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Die Frischmelker müssen sich von der anstrengenden Geburt erholen, in die Herde zurückfinden, eine massive Stoffwechselumstellung durchmachen und gleichzeitig sollen sie mit einer angemessenen Leistung in die Laktation einsteigen.

Diese Faktoren stellen sowohl physischen als auch psychischen Stress für die Tiere dar. Die Immunabwehrlage leidet und das unvermeidbare Energiedefizit fordert ebenfalls seinen Tribut.

Welche häufigen Stolpersteine einer „Fresh Cow“ begegnen und welche Möglichkeiten es gibt, diesen Stolpersteinen entgegenzuwirken, haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt.

JOSERA Rind mit neugeborenem Kalb

Wichtige Fresh Cow-Probleme:

Milchfieber/Gebärparese:

Das Milchfieber setzt direkt um den Geburtszeitraum ein, am Häufigsten in den ersten zwei Tagen nach der Geburt. Ältere Tiere sind dabei stärker gefährdet als jüngere.
Die Ursache von Milchfieber bei der Kuh ist ein plötzliches Absacken des Blutcalciumspiegels (Hypocalcämie). Diese Hypocalcämie kommt durch den plötzlich deutlich erhöhten Ca-Bedarf durch die einsetzende Milchproduktion und der gleichzeitig nur langsamen Anpassung des Stoffwechsels an den erhöhten Bedarf zustande.

Therapie:

  • Ca-Infusionen
  • Unterstützend orale Ca-Gabe
  • Aufstehhilfe, Umlagern

Vorbeugemaßnahme:

  • Gezielte Geburtsvorbereitung (3 Wochen vor Kalbung mit “Prophos Keragen-Longlife“ oder „BetaDry Keragen-Longlife“)
  • Energietrunk nach der Kalbung mit “VitalTrunk
  • Vorsorgliche Ca-Infusion und/oder -Injektion bei Tieren ab der 3. Laktation

Nachgeburtsverhaltung:

Das Nachgeburtsverhalten kommt überwiegend bei Zwillingsgeburten, Schwergeburten, subklinischem Milchfieber oder Ketosen vor.

Therapie:

  • Abnahmeversuch (nur in Einzelfällen)
  • Antibiotische Behandlung (z.B. Gebärmutterstäbe)
  • Prostaglandinprogramm

Vorbeugemaßnahme:

  • Stress vermeiden/reduzieren (DairyPilot)
  • Verfettung der Kühe vermeiden
  • Hochwertiges unbelastetes Grundfutter anbieten
  • Gezielte Geburtsvorbereitung
  • Aktive Tierkontrolle
  • Subklinisches Milchfieber vermeiden
  • Ausreichende Vit. E/Selen-Versorgung
  • Geburtshygiene

Metritis:

Zu einer Gebärmutterentzündung kann es bei Schwer- oder Zwillingsgeburten, nach Nachgeburtsverhalten oder nach unhygienischer Geburtshilfe bzw. vaginalen Untersuchungen kommen.

Therapie:

  • Lokale und systemische Antibiose
  • Entzündungshemmer
  • Prostaglandinprogramm
  • Ggf. Drenchen, um den Wasserhaushalt aufzubessern (Ausschwemmen der Toxine)

Vorbeugemaßnahme:

  • Stress vermeiden/reduzieren (DairyPilot)
  • Verfettung der Kühe vermeiden
  • Hochwertiges unbelastetes Grundfutter anbieten
  • Gezielte Geburtsvorbereitung
  • Aktive Tierkontrolle
  • Hygienisches Arbeiten bei der Geburtshilfe
  • Ausreichende Vitamin-E-/Selen-Versorgung
  • Immunsystem stärken (DairyPilot)

Ketose:

Eine Ketose entsteht primär durch ein akutes Energiedefizit, meist innerhalb der ersten 100 Laktationstage. Die folgende überhastete Mobilisierung körpereigener Energiereserven (Fettdepots) führt zur Überlastung des Fettstoffwechsels in der Leber. Aus den Fettreserven werden Ketonkörper gebildet und überschüssiges Fett wird in der Leber eingelagert.
Auch das Auftreten einer sekundären Ketose z.B. durch eine verminderte Futteraufnahme aufgrund einer anderen Primärkrankheit ist möglich.

Therapie:

  • Glucose-Infusionen
  • Orale Gabe von Propylenglykol oder Natriumpropionat
  • Primäre Erkrankungen behandeln!

Vorbeugemaßnahmen:

  • Angepasste Trockensteherfütterung
  • Ausreichende TM-Aufnahme vor und nach der Kalbung (DairyPilot)
  • Keine Gewichtszunahme oder –abnahme im Trockenstand
  • Bedarfsgerechte Anfütterung z. B mit unserem Spezialprodukt „DairySafe“ oder „LactoStart “ mit einem hohen Anteil an Propylenglykol

Pansenazidose:

Die Pansenazidose entsteht durch Rationen mit zu hohem Stärkegehalt und zu wenig Struktur, bei schlecht verdaulicher Faser, bei selektivem Fressen, unregelmäßiger oder insgesamt seltener Futtervorlage oder schlechtem Tier-/Fressplatzverhältnis. Durch fehlende Wiederkauaktivität wird aufgrund mangelnder Speichelproduktion die Pufferkapazität des Pansens überschritten und der pH-Wert sinkt.

Therapie:

  • Einsatz von Lebendhefen („DairyPilot“)
  • Fütterung von Puffersubstanzen, wie z. B. „MultiBufferPlant“ (Kombination hochwirksamer Puffersubstanzen)
  • Schmackhaftes Grundfutter anbieten
  • Bei schweren Fällen Infusionstherapie mit NaCl und Natriumbicarbonat

Vorbeugemaßnahme:

  • Stärke, Zucker und strukturierte Rohfaser in Einklang bringen
  • Einsatz von DairyPilot
  • Fütterung von Puffersubstanzen

Fazit: Vorsorgen

Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die Ihren Frischmelkern einen optimalen Start in die Laktation erschweren können. Geben Sie den Stolpersteinen keine Chance und sorgen Sie vor!

Wie das geht?

Optimieren Sie Ihr Trockensteher-Fütterungsmanagement und informieren Sie sich mit nur wenigen Mausklicks über die Möglichkeiten unserer Produkte, Ihre frischlaktierenden Tiere optimal zu versorgen.

JOSERA Rinder im Fressständer stehend

Damit der Fresh-Cow Bereich wieder Spaß macht!

Betrieb Bornemann hat seine Lösung gefunden:


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