Stickstoff

Wenn wir Grundfutter untersuchen, messen wir den Stickstoffgehalt und multiplizieren ihn mit 6,25. Daraus definieren wir den Rohproteingehalt einer Grassilage.
Wo kann der Stickstoff herkommen?
Idealerweise resultiert der untersuchte Stickstoff aus den Aminosäuren des Proteins in der Silage.

Einwandfrei geerntetes und siliertes Gras hat einen höheren Gehalt an Reineiweiß. Trotzdem ist der Rohproteingehalt stark abhängig von den Standortverhältnissen, der Pflanzenzusammensetzung sowie der Düngung und den Nutzungszeitpunkten.
Weitere Stickstoffquellen sind durch Mikroorganismen abgebaute Proteine. Clostridien und andere Schadbakterien verursachen Fehlgärungen. Es kommt zu Buttersäuregärung. Beim Eiweißabbau (Proteolyse) entsteht als Nebenprodukt Ammoniak, der wiederum den pH-Wert ansteigen lässt und somit Fehlgärungen fördert.
Nicht zuletzt ist auch der Nitratgehalt der Pflanzen, je nach Abstand zur letzten Düngung und deren Intensität höher oder niedriger, eine Stickstoffquelle, die fälschlicherweise als Rohprotein bestimmt wird.

Abbaubarkeit von Rohprotein

Die ruminale Abbaubarkeit des Rohproteins von Gräsern und Leguminosen ist mit ca. 85% relativ hoch. Daher verbessert eine Steigerung des Rohproteingehaltes über 18% hinaus die Eiweißversorgung nicht, sondern belastet eher die Umwelt und das Tier. Von den Leguminosen weist nur der Rotklee eine geringere Abbaubarkeit mit 75-65% auf.

Reineiweiß

Reineiweiß besteht überwiegend aus Aminosäuren. Der Anteil des Reineiweißes am Gesamteiweiß sollte möglichst hoch sein, damit die mikrobielle Synthese und die Umsetzung im Verdauungstrakt ohne zusätzliche Belastung der Leber durch Ammoniakverbindungen ablaufen.

nXP und UDP

Nutzbares Rohprotein (nXP) ist die Summe aus mikrobiellem Protein und dem UDP (unabgebautes Futterprotein, welches im Dünndarm nutzbar ist).

Beurteilen wir nun Grassilagen nach ihrem Gehalt an Reineiweiß, erhalten wir 5 Gruppen:

Reineiweiß % von Rohprotein Qualitätsbeurteilung
> 70 Sehr gut
60 – 70 Gut
50 – 60 Mittel
< 50 Beeinträchtigt
< 40 Schlecht, bedenklich

 

Erkrankungen durch Futter verminderter Qualität

Beurteilen wir nun Grassilagen nach ihrem Gehalt an Reineiweiß, erhalten wir 5 Gruppen. Bedingt durch die Verfütterung von Grassilagen verminderter Qualität (Beurteilung nach Reineiweiß, Vitamin E, freie Aminosäuren) treten in den betroffenen Betrieben vermehrt folgende Erkrankungen auf:

1. Schwere Verdauungsstörungen
2. Beeinträchtigung des intermediären Stoffwechsels mit vielfältigen Folgen für:
2.1. Gebärmutter
2.1.1. Nachgeburtsverhaltung
2.1.2. Ausfluss
Vermehrt, verlängert, behandlungsresistent
2.1.3. Sterilität

2.2. Euter
erhöhte Zellzahlen
2.3. Stoffwechselstörungen
2.4. Lahmheiten
2.5. Labmagenverlagerung
2.6. Festliegen (kein Milchfieber)
2.7. Plötzliche Todesfälle

3. Immunsuppression mit vermehrtem Auftreten von:
3.1. Bakterielle Erkrankungen
(z.B. Salmonellosen, Darminfektionen)
3.2. Viralen Erkrankungen
(z.B. grippeartige Erkrankungen)

4. Verminderte Futteraufnahme

5. Leistungsdepression in der Milchviehherde

Um die Proteinqualität zu gewährleisten, dürfen wir auf ein optimales Siliermanagement nicht verzichten. Hierzu gehört auch der Einsatz von Siliermitteln, welcher sich positiv auf das Proteingefüge der Silage auswirkt.


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