Welche Bedeutung haben Zellgehalte für den Landwirt?

Der Zellgehalt der Milch ist der Indikator für die Milchqualität und die Eutergesundheit. Hierzu werden weniger als 100.000 Zellen im Viertelanfangsgemelk gefordert. Das geht nur, wenn die Tiere in eine stabile Stoffwechsellage geführt werden.

Wie können wir uns das vorstellen?

  • Wurde zum richtigen Zeitpunkt siliert? Einsatz von Siliermitteln?
  • Liegt eine Grundfutteranalyse vor? Welche Daten sind ermittelt worden?
  • Ist die Probe repräsentativ?
  • Wie lange liegt die Silage?
  • Gibt es Gärdaten? Ist die Eiweißqualität bestimmt worden?Wurde die berechnete Ration überprüft?
  • Befüllung des Mischwagens und Bestimmung der Futterreste.
  • Wo liegen die Harnstoffwerte in der Milch?
  • Liegen Mykotoxine vor? Nacherwärmung der Silagen?
  • Wie werden die Tiere gehalten? Welche Faktoren erzeugen Stress?

Wodurch entsteht eine Mastitis?

Wie bei allen Faktorenkrankheiten begünstigt ein Komplex von nicht-mikrobiellen Einflüssen das Entstehen einer Mastitis. Nichtinfektiöse Ursachen sind ein Wegbereiter für infektiöse Mastitiden. Die zentrale Rolle spielt der Stoffwechsel.

Welche Faktoren können das sein?

  • Zitzenschädigungen
  • Hoher Keimdruck
  • Fütterungsmängel
  • Haltung – Stall
  • Klauenpflege
  • Andere Krankheiten
JOSERA Futterration

Welche Fütterungseinflüsse fördern die Mastitisanfälligkeit?

Fütterungseinflüsse nach Wendt 1998:

Wann besteht Handlungsbedarf?

Wenn,

  • die Tankmilchzellzahl einen Wert über 200.000 Zellen/ml erreicht
  • im Monat >2% klinische Mastitiden auftreten
  • Färsen oder Trockensteher erkranken
  • Viele Euter/Strichverletzungen auftreten
  • Mehr als 5% der Abgänge auf Eutererkrankungen zurückgehen.

Was sind Mykotoxine und wo finden wir sie?

Es gibt zurzeit 250 verschiedene Pilzarten und 400 „Giftstoffe“. Sie treten generell bei Nacherwärmung und Schimmelbildung auf.

  • In verschmutzten Silagen
  • In erwärmten Silagen
  • Bei Erwärmungen auf dem Futtertisch
  • Und die evt. vorkommenden Feldtoxine bei Getreide, Körnermais usw.

Bei abruptem Futterwechsel sterben die Bakterien und Protozoen im Pansen unter Umständen sehr schnell ab. Dies bedeutet Endotoxine (innere Gifte) im Blut und Stoffwechsel. Deshalb sollte jeder Futterwechsel gleitend vorgenommen werden.

Welche vorbeugende Maßnahmen senken das Risiko für E.coli-Mastiden?

Da das Immunsystem der Tiere hier den größten Einfluss auf Infektion und Krankheitsverlauf hat, ist es besonders wichtig, diese durch optimale Fütterungs- und Haltungsbedingungen zu unterstützen.

  1. Fütterung
    – bedarfs- und wiederkäuergerecht
    – besondere Aufmerksamkeit auf die kritische Phase um die Kalbung
    – gute Qualität, Vermeidung von Fehlgärungen (Siliermitteleinsatz), Nacherwärmung und Schimmelbildung (Siliermitteleinsatz)
    – im vorbelasteten Verdauungssystem Gefahr einer massenhaften Vermehrung der immer vorhandenen E.coli-Bakterien
    – qualitativ hochwertige und ausreichende Wasserversorgung durch Tränkebecken sicherstellen.
  2. Stallhygiene und Kuhkomfort
    – Einstreu
    – Boxenkomfort
    – trockene und rutschfeste Laufflächen
    – saubere und hygienische Abkalbebereiche
  3. Melkhygiene
  4. Unterstützung der Euterabwehr
  5. Impfung
JOSERA Rinder im STall, Blick in die Stallgasse

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