Wasser als Lösungsmittel

Als Lösungsmittel verdünnt Wasser den Speisebrei und fördert so dessen Durchmischung. Wasserlösliche Nährstoffe können sich aus der Nahrung lösen und absorbiert werden. Zudem sind zahlreiche Enzyme, welche die Nährstoffe aufschließen, nur im flüssigen Medium aktiv. Wasser erhöht somit die Fütterungseffizienz.
Der Flüssigkeitsgehalt des Darms bestimmt auch die Aktivität der erwünschten Darmflora. So stabilisiert Wasser die Darmgesundheit und damit auch die Abwehrlage des Organismus.
Stoffwechselendprodukte/Gifte erfordern eine Mindestmenge an Wasser, damit sie über die Nieren ausgeschieden werden können.

Elektrolyt- und Wasserhaushalt

Auch die über das Futter aufgenommenen Spurenelemente und Mineralstoffe werden im Körperwasser gelöst. Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Phosphat, Sulfat, Chlorid erfüllen als Elektrolyte vielfältige Funktionen im Stoffwechsel. Sie ermöglichen u.a. durch spezielle Verteilungssysteme die elektrische Reizleitung der Nerven, die Herzfunktion und Muskelkontraktion. Ihre Aufgabe ist es aber auch, ausreichend Wasser im Körper zu halten, um über das Volumen den Kreislauf aufrecht zu halten. Ziel des Organismus ist eine ausgeglichene Bilanz von Zufuhr von Wasser über Tränke, Nahrung und Oxidationswasser aus dem Stoffwechsel und der Ausscheidung über Haut, Atmung, Kot, Urin, Milch. Zur Bildung von einem Liter Milch sind 4-5l Wasser erforderlich. Bei einer Milchleistung von 40kg werden bei Außentemperaturen von 27°C ca. 150 l Wasser benötigt. Gerade bei hohen Kraftfuttermengen hat die Ration einen hohen durchschnittlichen Trockensubstanzgehalt, so dass sich der Anteil der Wasserversorgung aus dem Futter verringert.

Wasser als Transportsystem

Im Körper befindet sich Wasser als Bestandteil des Blutes in den Blutgefäßen und als Lymphe in den Lymphgefäßen. Hier ist es wesentlicher Bestandteil eines Transportsystems für Sauerstoff, Zellen, Hormone, Enzyme, Nährstoffe, Immunglobuline, Stoffwechselprodukte etc. Über komplizierte hormonelle und neuronale Steuersysteme besteht ein kontinuierlicher
Auf-, Um- und Abbau von Substanzen und Strukturen mit einer optimierten Logistik: der richtige Baustein zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. Aber auch jede Körperzelle enthält Wasser. Die Konzentration der darin gelösten Elektrolyte – bes. Kalium wird unter Energieverbrauch konstant gehalten. Nur so können die Stoffwechselvorgänge reibungslos ablaufen.

Säure-Basen-Haushalt

Dies trifft auch für H – Ionen – Konzentration zu. Eine Ansäuerung (metabolische Azidose) des Organismus kann bei hohem Proteinangebot, insbesondere wenn im Hungerzustand körpereigenes Protein abgebaut wird, entstehen. Aber auch organische Säuren wie Lactat (Pansenazidose) oder Ketosäuren (Ketose) sowie phosphat- und sulfathaltige Nährstoffe führen zu einem Protonenüberschuss im Blut.
Bicarbonat dient als Puffer indem es sowohl Wasserstoff-Ionen als auch die im Eiweißstoffwechsel entstehenden Ammonium-Ionen (Harnstoffzyklus in der Leber) bindet.
Bei einer Azidose sinkt die Harnstoffsyntheserate in der Leber, um Bicarbonat einzusparen.

Thermoregulation durch Wasser

Auch die Körpertemperatur muss in engen Grenzen konstant gehalten werden. Sie schwankt um 37°, bereits ab 42° droht eine Denaturierung der Eiweiße. Wasser ist über Verdunstung über die Haut (Schweiß) und die Atemwege (beschleunigte Atmung) an der Thermoregulation beteiligt.

Wassermangel

Wassermangel führt zu Leistungsdepression, Bewegungsunlust bis hin zu Muskelkrämpfen und Festliegen. Da Wasser auch an der Bildung der Gelenkschmiere beteiligt ist, kann es auch dadurch zu Bewegungsunlust kommen.

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Bei Wassermangel dickt sich das Blut ein, der Transport verlangsamt sich, Reaktionsprodukte, Abbauprodukte werden nicht mehr rasch genug dem Bedarf zugeführt oder abtransportiert und ausgeschieden. Zugleich hat das Herz einen höheren Energiebedarf, da es eine höhere Pumpleistung erbringen muss. Bereits eine latente Unterversorgung mit Wasser führt zu einer Kumulation der Stoffwechselprodukte, da sie nicht mehr ausreichend gelöst und ausgeschieden werden können. Hier bremsen sie den Stoffwechsel und damit die Leistungsfähigkeit aus und beschleunigen den Alterungsprozess der Zellen.

Wasserversorgung bei heißen Temperaturen

Wasser dient, neben seiner Funktion als Transport- und Lösungsmittel für Nähr- und Abfallstoffe, auch zur Wärmeregulation. Daher besteht ein hoher Zusammenhang mit der Umgebungstemperatur. Das bedeutet, bei Temperaturen von 25-35°C steigt der Bedarf auf 4-10l/kg TS-Aufnahme und bei über 35°C sind es 8-15l/kg TS-Aufnahme.

Bei Hitze entsteht ein Mehrbedarf an Wasser, da zur Thermoregulation Wasser über Haut und Atemluft verdunstet. Wird dieser Mehrbedarf nicht gedeckt, sterben Mikroben in Pansen und Darm ab. Als Folge kann es zu einer Pansenfermentationsstörung kommen. Das Futter wird schlechter aufgeschlossen und dadurch sinkt die Energieausbeute.

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Gleichzeitig sinkt durch eine längere Verweildauer des Futters im Pansen die Futteraufnahme. Milchfett und Milcheiweiß sinken. Auch die Milchmenge sinkt, weil einerseits durch die verminderte Energieausbeute in Pansen und Darm das Glucoseangebot sinkt. Das hat zur Folge, dass weniger Lactose gebildet wird. Andererseits steht zur Milchbildung, welche nach dem Osmoseprinzip erfolgt, zu wenig Wasser zur Verfügung.

Ein Wasserdefizit vermindert den Wassergehalt im Blut. Es dickt sich ein. Folglich sinkt die Fließgeschwindigkeit, die Lösung von Nährstoffen nimmt ab und sie kommen nur langsam an ihr Ziel. Zusätzlich sinkt die Entgiftung, Abfallstoffen kumulieren. Der osmotische Druck in den Zellen sinkt. Sie können ihre speziellen Funktionen nicht mehr ausführen und sterben schließlich vorzeitig ab. Hier sind besonders die Zellen der Darmschleimhaut zu nennen, welche den Körper vor Fremdstoffen aus der Außenwelt nach innen hin abschließen. In dieser sonst lückenlosen Schutzschicht entstehen Löcher. Mikroben und Fremdstoffe können direkt in das Körpergewebe eindringen, mit fatalen Folgen.

Sauerstoff -und Nährstoffmangel, sowie Belastungen mit Schadstoffen führen zu Bewegungsunlust. Die Körpertemperatur steigt, weitere Mikroben sterben infolgedessen ab. Es entsteht ein Circulus vitiosus. Akute Euterentzündungen mit Blutvergiftung, Leberversagen, Herz-Kreislauf-Versagen sind die Folge. Spätfolgen sind häufig Fruchtbarkeitsprobleme. Hitzeperioden mit zunehmender Länge und Intensität machen es erforderlich, die Wasserversorgung der Kühe zu überdenken und Anpassungen vorzunehmen, um wirtschaftliche Schäden durch Leistungseinbrüche, Gesundheitsprobleme, z. b. akute Euterentzündungen und Spätfolgen im Rahmen der Fruchtbarkeit sowie akute Todesfälle zu minimieren.


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